Unter fremder Flagge: Die TAK NRW tauchte ab in Schönbach, Hessen

Es ist ein schöner Sommermorgen, als wir – die Tauchausbildungskommission (TAK) des TSV NRW e.V. - die Autos beladen und uns auf den Weg zu fremden Gewässern machen.

Und das fremde Gewässer ist der Steinbruch Schönbach, das Ausbildungsgewässer des Hessischen Tauchsportverbands.

Wir folgen der Einladung des HTSV, als Geschenk zum 60-jährigen Jubiläum des TSV NRW e.V. den Ausbildungssee ein ganzes Wochenende in Beschlag zu nehmen. Schon im Vorfeld wurden wir perfekt umsorgt und Carsten Schneider, hessischer LAL, organisierte Annehmlichkeiten wie einen Kompressor vor Ort, Scooter, um den See unsicher zu machen, und Parkplätze direkt am See. Was kann da noch schief gehen!

Peter hat zum TAK Workshop eingeladen und so treffen wir am Samstag um 10.30 Uhr mit sieben Ausbildenden am See ein. Wir werden durch ein schweres Stahltor begrüßt, das sich wie von Zauberhand vor uns öffnet. Beeindruckend! Den Wegen folgend gelangen wir bis zum TLvD Haus. Keine Selbstverständlichkeit, schließlich sind die Parkplätze normalerweise eine Ebene über dem Einstieg zu finden. Carsten erwartet uns bereits und gibt uns eine persönliche Führung über das Seegelände. Der See bietet als ehemaliger Steinbruch verschiedene zu betauchende Ebenen und ist als Ausbildungsgewässer sowohl mit einem flachen Einstieg als auch mit Plattformen für Übungstauchgänge ausgestattet. Dem Einstieg gegenüberliegend setzt sich eine imposante Steilwand unter Wasser fort und führt bis auf 30 Meter Tiefe. Als Gegensatz dazu findet man den diesseitigen Flachbereich mit reichlich Wurzelwerk und damit einen tollen Lebensraum für Fische aller Art.

Doch wir sind ja nicht nur zum Spaß hier.

Nach der Anmeldung übernehmen Kike und Peter die Programmplanung und Tauchgruppenzusammenstellung. Anlass des TAK Workshops ist eine Anpassung der TL**/*** Prüfungstauchgänge an die modernisierte Tauchausbildung und das Erarbeiten möglicher Handlungsleitfäden. Besonderer Fokus wird hierbei auf Übungen zum Tariergas- und Bleiverlust gelegt, wie sie bereits im SK Problemlösungen beim Tauchen angewandt werden. Auch das Üben des Ventilmanagements gehört wieder dazu, man muss es einfach regelmäßig trainieren.

Ein abschließendes Fazit steht noch aus, doch ich kann euch raten, zwischen den Ausbildungstauchgängen auch einfach mal was Neues auszuprobieren!

Da der erste Tauchgang ganz auf die Übungen zugeschnitten war, nutzten wir den Nachmittag für ein paar spritzige Scooterrunden durch den See. Von den VDST Aquaprops bis zum dicken, alten Gavin mit Bleigelakkus ist alles vertreten. Durch die unterschiedlichen Erfahrungsstufen und die Vielzahl an Modellen erleben wir beim Scootern und Abschleppen, was es heißt, im Team zu tauchen. Mit seinen Steilwänden bietet der Steinbruch dazu noch eine unglaublich tolle Kulisse, um mit Motorunterstützung durch den See zu pflügen.

Den ersten Abend beenden wir entspannt am Seeufer bei leckeren Salaten, Grillfleisch und kühlen Getränken und lassen die Tauchgänge Revue passieren. Welche Schwierigkeiten können auftreten? Welche Herausforderung steckt in jeder Übung? Wie wird das ganze am sinnvollsten abgesichert? Dabei hat jede Tauchgruppe ihre eigenen Beobachtungen gemacht und der Austausch sorgt für tolle neue Anregungen.

Der zweite Tag geht weiter, wie der erste aufgehört hat. Bei super Wetter bereiten wir uns auf die anstehenden Tauchgänge vor. Es soll eine neue Übungskombination getestet werden, der gleichzeitige Masken- und Atemreglerverlust. Für die meisten von uns ist das eine gänzlich neue Übung, die sich aber schnell erlernen und umsetzen lässt. Hier machen sich ein routinierter Umgang mit unserer Atemreglerkonfiguration und eine schnell greifbare Backupmaske wirklich bezahlt. Auch das Training des Ventilmanagements gehört wieder dazu. Die anschließende Scooter-Runde überraschte uns nochmal mit vielen großen und kleinen Fischen, tollen Lichtspielen im Uferbereich und jeder Menge Spaß.

Nach diesem tollen Wochenende stehen zwei Dinge fest: Gemeinsame, interne Workshops bieten jede Menge Potenzial, um neue Anregungen für die eigene Ausbildung zu bekommen. Und, auch wenn es schwer wird, wir werden uns beim HTSV gebührend revanchieren!

Unser Dank gilt dem HTSV mit seiner großartigen Gastfreundschaft,  und insbesondere dem Landesausbildungsleiter Carsten Schneider für dieses tolle Wochenende.

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Jost Bracklo