Step by Step zum Tec - Seminar “Tec the next step – Vorbereitung für VDST TEK-Brevets Teil II“
Am 11. und 12.08.2012 war es dann endlich soweit: Nach dem Seminar „Tec it easy“ folgte nun der zweite Schritt, um dem technischen Tauchen ein wenig mehr auf die Spur zu kommen. Insgesamt warteten 13 neugierige Teilnehmer, deren Voraussetzungen nicht unterschiedlicher sein konnten: Vom DTSA/CMAS* bis zum VDST TL* war alles vertreten. Manche hatten 32 TGs, andere Tauchgänge und mehr Erfahrung. – Doch das Ausbildungsteam war vorbereitet und teilte uns in möglichst homogene Kleingruppen ein: So gab es eine Gruppe mit Monogerät und weitere Gruppen mit Doppelgeräten verschiedenster Größen. Dank dieser Gruppen hatten alle Übenden durchweg immer den gleichen Ansprechpartner. Eine klasse Leistung von Holger Feldmann, Ortwin Khan, Holger Müller, Bernd Rose und Markus Schuster! Am Samstagmorgen wiederholten wir zunächst, was man unter technischem Tauchen versteht und wie eine optimale Gerätekonfiguration aussieht. Um diese auch möglichst selbst zu bekommen, gings dann an unsere Geräte und es wurde verbessert, was möglich war: Schlauchführungen wurden geändert, Bebänderungen eingestellt und Tipps gegeben. Wieder zurück im Seminarraum wurden uns die unterschiedlichen Flossenschlagtechniken erklärt und wir erfuhren, wofür man welche Technik braucht. Nach den Videopräsentationen gings wieder raus an die Rödelbänke: Auf dem Bauch liegend flösselten wir eifrig los und übten zunächst in der Luft Frog Kick, Modified Frog Kick, Modified Flutter, Back Kick und Helikopter. Wichtige Tipps konnten wir so gleich umsetzen. Anschließend gings im Seminarraum weiter: Ortwin zeigte uns technische UW-Zeichen und auch wenn ab und zu der Generator streikte und wir ohne Strom dastanden, konnte Bernd uns den Standardablauf des Gerätechecks – Tekkies haben dafür natürlich eine andere Bezeichnung – die „Predive Sequence“ gut näher bringen. Genug Theorie! – Endlich gings ins Wasser. Beim ersten TG konnten wir alles frisch Gelernte anwenden: Nach dem Ausrüstungschecker, hatten wir den Luxus, dass unsere verschiedenen Flossenschlagtechniken sogar für die anschließende Analyse gefilmt wurden. Danach hieß es „abhängen“ – 10 Minuten auf 10 Meter zur Bestimmung des individuellen Atemminutenvolumens (AMV. – Okay, man könnte es auch auf Tecksprache Hochdeutsch „Hovern“ nennen.) Zuletzt wurden noch munter Bojen geschossen und dann hieß es, à la Minimum Deko auftauchen. Dank der Kleingruppen von 2 bis 3 Tauchern (Ausbilder nicht mitgerechnet.) waren alle Übungen übersichtlich und die Absprachen verständlich, auch wenn sich das Team erst einspielen musste. Nach der Stärkung mit Videoanalyse und Rückmeldung über den TG gings mit Theorie weiter: AMV, 5-Minuten-Segmente, Berechnungen und Aufbau der Ventile sowie Ventilmanagement (V-Drill)waren an der Reihe. Nachdem nun die Zeit schon ein wenig fortgeschritten war, gings ein zweites Mal ins Wasser: Zunächst wurde der Ausrüstungscheck wiederholt und siehe da – ich konnte mein Messerchen schon viel schneller aus seiner Befestigung befreien! Nicht schlecht. Die Flossenschlagtechniken wurden gefestigt (und auch wieder aufgenommen) und der V-Drill geübt: Gar nicht so einfach, überall dran zu kommen und dabei auch noch auf der Stelle zu schweben… Unsere Gruppe wurde dann schon ein wenig mutiger, sodass wir die Minimum Deko im Freiwasser machten – jeder ne Boje in der Hand. Besonders fasziniert waren wir davon, wie viel eingespielter bereits beim zweiten TG unser Team funktionierte! Dank Standardisierung ist halt doch vieles einheitlicher und effizienter als so manch ein Sport-TG mit gemischten Grundvoraussetzungen. Unser Debriefing machte deutlich: Technisches Tauchen macht fun – aber man muss auch ordentlich üben… Fazit vom ersten Tag: Ein gelungener erster Seminarteil! Klasse fanden wir Teilnehmer, dass wir genügend Zeit hatten, dass wir wirklich viel lernen konnten, ohne überfrachtet zu werden und dass Theorie und Praxis so gut abgewechselt wurden. Super waren der Betreuungsschlüssel und der persönliche Ansprechpartner sowie das sehr engagierte, ehrenamtliche Ausbildungsteam! Vielen lieben Dank bereits hier an dieser Stelle! Zweiter Tag – Zweiter Teil! Ein Blick in die Runde: Alle hochmotiviert, wenn vielleicht auch noch ein bisschen müde. Aber der Kaffee wartete bereits auf uns… Schwerpunkt Nummer Eins dieses Tages: Ventilmanagement und Lösungsstrategien bei Ventilproblemen. Nach der Wiederholung des Theorieteils (Anknüpfung vom SK „Tec It Easy“) gings raus: Ortwin demonstrierte mit Holger F. und Holger M. verschiedenste Szenarien, was alles so unter Wasser passieren kann: Regler rechts blubbert – reparierbar – Wann Brücke offen? Wann zu? – Links blubbert – nicht lösbar – austauchen – Problem bemerkt – stehen bleiben – Attention-Signal (Lampensignal, um die Aufmerksamkeit der Teammitglieder auf sich zu lenken) – Bolt Snap (Karabiner) – Blubber – Bungee (Nackengummi für die zweite Stufe des Zweitautomaten) – Rechts blubbert – Ventil schließen – Automat entlüften – Problem fertig – Ende? – Halt, falsch! – Flow Check (Überprüfung, ob alle Ventile nach den ganzen Tätigkeiten wieder offen sind) - … So oder so ähnlich müsst ihr euch deren sehr lustige Präsentation vorstellen. Ansonsten mal mutig die Veranstaltungsleiter auf die zu diesem Zeitpunkt entstandenen Videos ansprechen… ;-) Nach dieser sehr ansprechenden Animation wurde es jedoch „ernst“. Es ging ins Wasser. Und wieder wurde unter Wasser während des TGs fleißig geübt: Bei jedem wurden Ventilprobleme dank Luftpistole vom Ausbilder simuliert und wir als Team mussten das Problem lösen. Ventile schließen, öffnen, deutliche Zeichengebung und aufeinander achten wurden eingeübt. Wir hatten einen heiden Spaß und beendeten den TG wieder mit Boje schießen und Minimum Deko. In der Pause brauchte sich unser Team nur anschauen: Uns war klar, wir wollten mehr. Spätestens jetzt waren wir tec-infiziert! Botschaft an Holger M.: Bitte noch mehr Übungen zusätzlich zum Pflichtteil im letzten TG; am besten, solang das Gas reicht… Schwerpunkt Nummer Zwei dieses Tages: Stagehandling! Holger F. erklärte uns zunächst, was eine Stage ist, was es für Unterschiede gibt, wofür sie verwendet werden kann und wie man sie handelt; über und unter Wasser. Im vierten und leider auch letzten TG stand dann neben all den Prozeduren, die für uns schon eingespielt waren, das Weiterreichen der Stage auf dem Plan. Unser Team formierte sich auf 8 Meter sternförmig, dann wurde die Stage von einem zum anderen weitergegeben. Der Gewichtsunterschied musste mit der Lunge ausgeglichen, die Karabiner korrekt eingeclipst, das Gas freigegeben und der Automat gezogen werden. Anschließend musste dann wieder alles zurücksortiert und die Stage wieder weitergegeben werden. Eine Erfahrung, die Lust auf mehr macht; z.B. auf das DTSA „ Nitrox**“, den der VDST anbietet. Da wir doch bereits ein bisschen mehr wollten, ließ sich Holger M. für uns noch ein paar Kleinigkeiten einfallen, damit uns nicht langweilig wurde. Zitat aus meinem Logbuch: „Cooler TG, tolles Team“. Zurück zum Seminar: In einer Abschlussrunde fasste Ortwin noch einmal den Seminarinhalt zusammen und unser Feedback fiel eindeutig positiv aus – sowohl auf Seiten der Teilnehmer als auch der Ausbilder! Ich will hier nicht mehr allzu viele Worte verlieren: Wenn ihr Leser neugierig geworden seid, dann meldet euch für den nächsten Kurs an! Er ist wirklich lohnenswert und ihr könnt sehr viel daraus mitnehmen – an Wissen und an Erfahrung! Wenn ihr mehr zum Inhalt wissen wollt, meldet euch bei den Veranstaltern Ortwin Khan und Holger Feldmann. Wenn ihr eher etwas von einem Teilnehmer wissen wollt, könnt ihr euch gern an mich wenden. Bin öfters in Schönbach und ab und zu an einer Doppel 12 mit den Initialien SG zu erkennen. ;-) Sabine Gärtner |