12 Mitglieder des HTSV-Teams „Tauchen für den Naturschutz“ waren nach Lohja in Finnland gereist, organisiert von Teammitglied Elina, die aus Finnland stammt.
Die Tauchgänge in den klaren Gewässern von Karjalohja brachten mehrere Pflanzenarten ans Licht, die in Deutschland fast verschwunden sind. Besonders Lobilien und die beiden Brachsenkraut-Arten weckten großes Interesse. Die Pflanze des Jahres 2023, der Europäische Strandling, kommt z.B. bei uns in Hessen nur noch in einem Naturschutzgebiet im Vogelsberg vor. Alle waren beeindruckt von der Fülle und Vielfalt der Pflanzenwelt in den Seen von Karjalohja.
Ein Ziel der Exkursion war es auch, sich mit finnischen Spezialisten über Methoden auszutauschen. Am Ende wurde eine kleine Fachtagung mit Vorträgen gehalten, an der Vertreter der örtlichen Tauchvereine, Forschungstaucher und xxxx teilnahmen. Anschließend präsentierten die deutschen Taucher:innen ihre Methoden mit einem gemeinsamer Tauchgang und anschließender Auswertung.
Alle logistischen Herausforderungen wie Tauchflaschen, 150 kg Blei, Kompressor etc. wurden gemeistert, ein Problem allerdings war die Zugänglichkeit der finnischen Seen. In Finnland darf überall getaucht werden – wenn es denn einen Zugang zum See gibt. Das Umweltamt Lohja hatte die Gruppe gebeten, nach einer besonders seltenen Pflanze zu suchen – es war allerdings unmöglich dort hinzugelangen. Allerdings konnte durch die Tagung ein Kontakt zum Finnischen Tauchverband hergestellt werden, so dass die Pflanze nun lokal gesucht werden kann.
Abgerundet wurde die Exkursion mit einem Wracktauchgang, in den Schären liegen hunderte versunkener Schiffe und im Brackwasser interessante Flora und Fauna.
Die hessischen Naturschuttztaucher:innen fühlten sich in Finnland sehr wohl: wunderschönes Wetter, mückenfreie Umgebung, bestes Essen und schöne Tauchgänge. Man lernte schnell das finnische Wort „Ihanaa!“, dass ihre Erfahrungen in Karjalohja perfekt zusammenfasst.
www.hessen.naturschutztauchen.org
Text: Rainer Stoßt