DTSA TEC Basic Kurs des HTSV im März 2014

Im März fand das erste offizielle TEC Basic Seminar des HTSV statt. Holger Feldmann (VDST TL4, Leiter TAK Technisches Tauchen) und Bernd Rose wagten als Organisator einen frühen Termin im Jahr. Allen pessimistischen Prophezeiungen zum Trotz war der See eisfrei und ein gutes Dutzend Taucher aus mehreren Bundesländern fanden sich zum Sichtungswochenendende ein.

Nach der aktuellen Prüfungsordnung stellt dieser neu geschaffene Kurs die Eingangstür zur Trimix Ausbilung des VDST dar. Speziell dafür geschaffen "... dem Teilnehmer das Wissen und die praktischen Grundlagen für das technische Tauchen zu vermitteln...".

Die Tatsache, dass für eine "Grundlagenausbildung" ein Sichtungswochenende vorgesehen wurde, gab uns vorab schon einen Hinweis, auf welchem Niveau unsere Ausbilder Bernd, Holger, Ortwin Khan und Uwe Breidenstein diese Grundlagen schaffen wollten. Unsere Vorahnungen wurden nicht enttäuscht.

Schon der Einstieg in den Kurs fand über einige hochinteressante Vorträge statt, bei dem uns die besonderen Herausforderungen des technischen Tauchens deutlich vorgeführt wurden. Die Anforderungen an Skills, Trimm und taucherische Fähigkeiten wurden klar herausgearbeitet, passende Ausrüstung als Grundvoraussetzung für technische Tauchgänge kenntlich gemacht. Daher war die erste praktische Station des Wochenendes wenig verwunderlich: Die Überprüfung der Ausrüstung.

Dass Doppelflaschen und Stages zum technischen Tauchen gehören, ist für niemanden eine Überraschung. Wie viele kleine Fehler man bei der Konfiguration dieser Ausrüstung machen kann, setzte jedoch den ersten lehrreichen Punkt des Wochenendes. Es wurden Schlauchführungen korrigiert, Lampentanks umgesetzt, Automaten neu ausgerichtet und damit Ventile erreichbar gemacht. Anzugtaschen wurden aufgeräumt, Bojen und Masken neu darin verteilt. Sprich: Nach gut einer Stunde schrauben und richten, sah das eine oder andere anders aus, als das, was wir an den See gebracht hatten.

Eine kurze Pause, ein kurzer Vortrag und einige Demonstrationen, dann ging es in angenehm kleinen Gruppen ins Wasser: Safetydrills, Hebesack, Ventilmanagement und Stagehandling wurden bei uns erstmals abgefragt. Frog-, Backwards- und Helikopterkick sollten von uns vorgeführt werden. Dabei wurde deutlich, dass kein Teilnehmer unvorbereitet in das Wochenende gegangen war: Jeder hatte im Vorfeld geübt und sich auf diese Skills vorbereitet. Es gab noch einiges zu verbessern. Aber: Wir alle durften in den Hauptteil des Kurses einsteigen und ab dem nächsten Tag uns die ersten Prüfungen erarbeiten.

 

Ich glaube, wer einen Blick in die Prüfungsordnung für dieses DTSA wirft, dem wird schnell klar, was es in dem Kurs und diesen Prüfungen zu erreichen galt. Über 2 Wochenenden und 8 Tauchgänge steigerte sich das Niveau mit jedem Abtauchen. Safetydrill... V-Drill...verunfallten technischen Taucher bergen... Stages ablegen... Gaswechsel... Flossentechniken. In den ersten Tauchgängen noch mit optischer Referenz, später nur noch im grünen Wasser. Die Komplexität und die Anforderungen an die Ausführung der Übungen wurden ebenfalls ständig gesteigert. Alles unter den strengen Augen von Bernd, Holger, Ortwin und Uwe, die uns nach jedem Tauchgang ein Füllhorn an Lehren und neuen Ideen überreichten. Jedes Detail wurde bearbeitet und jeder Handgriff analysiert. Jedes Teamverhalten hinterfragt und jede sichtbare Unachtsamkeit moniert. Seine Krönung fand der praktische Teil des Kurses im Abschlusstauchgang. Ich glaube, es gab keine Lampe, deren Ausfall nicht simuliert wurde. Gespielte Krämpfe wollten unten Wasser behandelt werden. Gasverluste, Stageverluste und der komplette Ausfall der Gase eines Tauchers wurden durchgespielt. Am Ende waren wir müde, wir waren erschlagen und ein ganz klein wenig stolz auf das, was uns dieser Kurs gebracht hat: Am ersten Tag wäre ein Tauchgang wie der Abschlusstauchgang undenkbar gewesen.

Ein toller Theorieabend bei den Butzbacher Delphinen rundete den Kurs ab und legte die Grundlagen für das fortgeschrittene Tauchen mit Nitrox. Themenfelder wie Dekompression, und Tauchgangsplanung wurden intensiv bearbeitet. Sicherheit und Notfallmanagement, Minimum Gas und Gasverlust wurden theoretisch auf feste Beine gestellt.

Mein Fazit: Ich habe viel gelernt. Sowohl praktisch, als auch theoretisch. Ich bin dankbar, dass der VDST derzeit wieder um eine solide Basis im technischen Bereich bemüht und man nicht mehr zwingend auf andere Verbände und Organisationen schielen muss, wenn man das technische Tauchen erlernen will. Aber auch wenn man sich nicht irgendwann mit Trimix versenken will, bietet dieser Kurs viel Lehrreiches und das innerhalb verantwortungsvoller Grenzen.

Ich bedanke mich herzlich bei den Ausbildern für die tollen Tage. Ich bin jedes Mal begeistert, wenn ich sehe, was Ihr neben Euren "richtigen Leben" in den Verband investiert.

Gerrit Matschurat