Impressionen Tauchlehrer-Prüfung - Kas
Hier einige Eindrücke von der Tauchlehrerausbildung und Prüfung des Tauchsport Landesverbandes Niedersachsen in Kas vom 19.08. - 29.08.2011.
Erster Tag (20.08.2011)
Der TLN on Tour ...
Der Tauchsport Landesverband Niedersachsen auf Ausbildungs- und Prüfungstour in Kas / Türkei
Um den Landesausbildungsleiter Norbert Wotte (Lehrgangsleiter), den VDST Ausbildungsleiter Theo Konken, die Ausbilder Wolfgang Schmidt, Ulrich Hennecken und Dr. Bernd Cronjäger gesellten sich 13 TL 1/2 Anwärter (Andreas Leising, Klaus Scharr, Bernd Purschke, Roel van Doorne, Michael Schwiperich, Frank Berendt, Oliver Pfeiffer, Andre Kaeding, Martin Schuldt, Alida Hoff, TL2 Nils Sperling, Jens Rhauderwiek, Elma Wahlhorn).
Nach einer langen Anfahrt, am Freitag den 19.08.2011, folgte am Morgen des 20.08.2011 die Begrüßung durch Norbert Wotte, die Einweisung ins Boot und die Erklärung des Tauchgebietes durch die Basisleitung Hanne und Burak.
Danach gings zum Eingewöhnungstauchgang Tauchgang in den Canyon.
21.08.2011 - Zweiter Ausbildungstag
Aus der Sicht eines Ausbilders:
Nach dem gestrigen Streckenschwimmen und Eingewöhnungstauchgang, ging es heute richtig los.
Der zweite Ausbildungstauchgang, in dem wir als Ausbilder das Briefing und die Gruppenführung übernommen hatten, hat richtig Spaß gemacht. Als Guide vorne tauchen auch mal schön, durch einen Canyon an die Steilwand und ab auf 40plus. Locker den Aufstieg ohne Flossenbenutzung gemacht, mit der Strömung treiben lassen und dann Austauchen – einfach schön!!!!! Ein entspannender Tauchgang, man muss nicht mal die Flossen benutzen.
Nachmittags: Orientierung nach natürlichen Gegebenheiten. Wir führen 15 Minuten (in denen man alles gesehen haben muss) danach Übergabe der Gruppenführung und ab zum Schiff.
Am Ende des Tauchganges das Boje setzen – manchmal hackt es noch ein wenig, aber im Großen und Ganzen gute Leistungen.
Bin gespannt wie`s morgen wird, melde mich wieder VG euer Ausbilder.
22.08.2011 - Dritter Tag
Ein herrlicher sonniger Tag und auf uns warteten 2 Tauchgänge.
Die Mavi brachte uns zu ASSI-Island, wo wir den Tauchgang „Aufstieg unter Wechselatmung“ durchführten. Die Übung wurde in Schwimmlage nebeneinander durchgeführt. Auf dem Weg nach oben "störte" uns eine Schildkröte,- durch diesen Zwischenfall und etwas Strömung, ließen wir uns aber nicht aus der Ruhe bringen.
Beim Austauchen im 5 Meterbereich besuchte uns eine weitere Schildkröte. Beim Nachbriefing wurden wir aufgeklärt, dass es sich hier um zwei Damen gehandelt hat.
Die Mavi verlegte vorm Mittagessen und steuerte Üc Kaya an. Hier ist ein Schnellboot der Coast Guard versenkt worden. In der Mittagspause übten wir die Rettung eines Verunfallten mit Hilfe des Feuerwehrsteges.
Danach gab es den Tauchgang „Retten eines Verunfallten Tauchers“.
Unter "der Aufsicht der Coast Guard" absolvierten wir unsere Rettungsübungen und hatten einen wunderschönen Tauchgang über alten Amphoren, Steinanker und durch eine Felsspalte ging es zurück zur Mavi.
Es war ein toller Tauchtag, etwas gesunder Stress, aber schön.
23.08.2011 - Vierter Tag
Die letzten Vorbereitungstauchgänge ...
Als erstes standen die Apnoe Übungen auf dem Programm - die konnte ich noch nie leiden, doch dank der Vorbereitung unseres Apnoe TLs Elma Wahlhorn, machte es viel Spaß. Die Übungsstrecken waren schnell aufgebaut und schon ging es los, ohne viel Stress zum Tieftauchen und dann zum Streckentauchen. Alle haben es geschafft – toll.
Der erster Tauchgang am „Bernd Stein“, ein wunderschöner Tauchplatz vor der Küste von Kas, hatte als Aufgabe einen Konzentrationstauchgang mit Übungen und simulierter Deco. Das hieß als erstes einmal die Luftberechnung für den Tauchgang durchführen. In der Tiefe erhielten wir dann einige Aufgaben vom Prüfer. Hierzu gehörte Maske abnehmen und wieder aufsetzen, Palstek binden und andere „Spielchen“ bis der erste Computer den ersten Decostop forderte. Danach Austauchen unter Einhaltung der Decostufen – wobei diese eher fiktiv waren, da die meisten Rechner beim Erreichen des 10 Meter Bereiches keine Doekopausen mehr forderten.
Der Nachmittagstauchgang war ein reiner Lusttauchgang am Flugzeugwrack der DC3 (ein sogenannter Rosinenbomber). Von außen konnte man die riesigen Sternmotoren sehen.
Bis jetzt hat es richtig Spaß gemacht. Morgen wird es ernst - die Prüfung beginnt. Hoffentlich bleib ich weiterhin so Cool. Ich wünsche uns jedenfalls allen viel Glück und gutes Gelingen!
24.08.2011 - Die Prüfung hat begonnen ...
Heute standen zwei Tauchgänge auf dem Plan, der Erste „Die Fuchsjagd“ oder Hinterhertauchen mit anschließender Atmung aus dem Atemregler des Partners. Dies ist eine Übung in der die Buddy-Teams einer Tauchgruppe etwa 15 Meter auseinander tauchen, wie im richtigen Leben. Ein Mitglied des hinterhertauchenden Teams nimmt seinen Atemregler aus dem Mund, hält ihn fest und schwimmt nun zügig zu einem der Partner, der sich vor ihm befindet. Zeichen für Luftnot geben und aus dem Hauptautomaten des Partners atmen. Dies wiederholt sich so lange bis alle Gruppenmitglieder einmal diese Übung gemacht haben. Eigentlich ganz leicht, wenn man dabei Ruhig bleibt.
Auf dem Rückweg haben wir dann ein Tritonshorn auf Wanderschaft erlebt - ein tolles Erlebnis für alle.
Am Anker wurde die Boje gesetzt und dann zurück aufs Boot.
Der zweite Tauchgang war dann die Rettungsübung. Diese wurde in der Ausbildungsphase schon geübt und klappte dementsprechend sehr gut. Die TL-Anwärter hatten nach der Übung genügend Zeit sich in aller Ruhe die Unterwasserwelt anzusehen. Auch die Ausbilder kamen in diesen Genuss obgleich sie als Letzter hinten meistens nur die Flossen der "Vordermänner" und Frau sahen. Nicht weil sie zu langsam waren, sondern als Ausbilder auch die Tauch- und Schwimmstile beobachten und Bewerten müssen.
Einstimmiges Feedback der Ausbilder: Wir sind bisher mit der gezeigten Leistung gut zufrieden.
25.08.2011 - Vorletzter Prüfungstag
Der Wecker klingelte und ein schöner sonniger Tag begann. Noch liegen 3 Prüfungstauchgänge vor uns.
Aufgestanden und auf der Terrasse des Hotels mit allen zusammen gefrühstückt. Dem einen oder anderen war die Anstrengung schon anzusehen. Unsere Ausbilder dagegen strahlten wie gewohnt eine wohltuende Ruhe aus. Nach dem Frühstück gingen wir im strahlenden Sonnenschein zum Schiff im Hafen und um 9:30 Uhr ging es aufs Meer.
Tauchgebiet für den ersten Tauchgang war der Canyon. Übung hieß „Aufstieg unter Wechselatmung“. Mittlerweile kein Problem mehr. Gegen die Strömung zum Canyon, dort abgetaucht und die Tiefe von 40+ aufgesucht. Hat alles prima geklappt.
Für den Nachmittagstauchgang war Orientierung nach natürlichen Gegebenheiten angesagt. Die Ausbilder führten uns 20 Minuten durch die Unterwasserlandschaft, welche wir vorher noch nicht betaucht hatten. Danach hieß es zum Schiff zurück. Mittlerweile sind wir ein gut eingespieltes Team, jeder fasst mit an und die Stimmung hat teilweise schon Urlaubscharakter.
Morgen noch einen Tauchgang, in ein neues Gebiet. Wir hoffen dass es auch dort so gut läuft wie bisher.
26.08.2011 - Der letzte Prüfungstauchgang
Endlich war es soweit der letzte Tauchgang war in Sicht. Die Nervosität stieg noch einmal an. Das Adrenalin stand uns bis zu den Ohren. Am Tauchplatz Gürmendi Ada, einer wunderschöne Steilwand mit alten antiken Treibankern, stand ein Aufstieg ohne Flossenbenutzung auf dem Programm.
Vom Riff Dach bis auf 40m, dann die Übung bis auf 25m durchgeführt. Es klappte alles super, wusste gar nicht, dass Tarieren mit Hilfe der Lunge so bequem sein kann. Bei 25m wieder aufs Riff Dach und unter zu Hilfenahme der Felsformation zurück zum Boot.
Geschafft der letzte Prüfungstauchgang war vorbei. Jetzt hieß es nur noch auf das Ergebnis der Prüfung warten. Als alle Gruppen wieder an Bord waren und die Prüfer ihre Besprechung beendet hatten, erlöste der TLN Ausbildungsleiter Norbert Wotte uns indem er die Ergebnisse bekannt gab. Alle Teilnehmer waren erfolgreich, lediglich einer konnte aus gesundheitlichen Gründen die Prüfung nicht zu Ende bringen.
Wauuuuu, man konnte die Steine fallen hören, wir waren unheimlich froh und konnten entspannt der letzten Aufgabe angehen. Der obligatorische Arschbombenwettbewerb war die nächste Aufgabe. Das Ergebnis wer die größte Arschbombe vom Oberdeck gesprungen hatte steht noch aus und wird heute Abend bekanntgegeben.
Es war eine tolle Ausbildungs- und Prüfungswoche - vielen Dank an Norbert, seine Crew , die Basis- und die Schiffsbesatzung.