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Tauchausbildung

Impressionen Tauchlehrer-Prüfung - Kas

Hier Eindrücke von der Tauchlehrerausbildung und Prüfung des Tauchsport Landesverbandes Niedersachsen in Kas vom 31.08. - 09.09.2012.


Erster Tag (01.09.2012)

Der Tag begann nach einem typisch türkischen Frühstück mit der Begrüßung durch den Landesausbildungsleiter des TLN (Tauchsport Landesverband Niedersachsen) Norbert  Wotte und den VDST Bundesausbildungsleiter Theo Konken.

Nach der Vorstellung der Ausbilder Thomas  Mayar, Uli Beyer und unserer Ärztin Heike Gatermann wurden wir von Hanne und Burak, den Leitern der Tauchbasis „ Mavi Diving“, in den Ablauf auf dem Boot eingewiesen.
Dann hieß es: Auf zum fröhlichen Schnorcheln.  Die Strecke wurde von allen in wunderbarer Leichtigkeit erfolgreich bewältigt. Diese erste Hürde wurde schließlich mit einem leckeren Mittagessen an Bord belohnt.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns dann fertig zum ersten Tauchgang am Canyon Wrack. Nach Bleicheck und Kontrolle des Wasser-Nase-Reflex wurde es dann ein schöner Eingewöhnungstauchgang durch den Canyon in Richtung Wrack. Beim Aufstieg durch den Kamin wurde die eine oder andere Gruppe durch einen größeren Zackie belohnt. Die abschließende  Übung „Aufstieg auf 5m ohne Computerbenutzung“ wurde von allen problemlos bewältigt.
Und endlich: Auf zum Hafen -  Abschluss des ersten Tages - der Pool ruft!

Die Tagesempfehlung  unsere Ärztin Heike:  Apfeltee.
Wir sind gespannt auf morgen!

Eure Alyda
(Text: Alyda Hof, Fotos: Theo Konken)


Zweiter Tag- Besuch der alten Dame (02.09.2012)

Während des Frühstücks erfolgten die ersten Gruppenbriefings, da die Planung des heutigen Tauchtages schon gestern bekannt gegeben wurde.

An unserem Tauchboot, der Mavi angekommen, ging es auch gleich los zum Flying Fish-Reef- unserem ersten Tauchplatz. Heute war die Übung „Aufstieg unter Wechselatmung“ angesagt. Vorher jedoch stand der Sprung ins Wasser mit negativer Tarierung auf dem Plan.

Unter Wasser wurden wir, für die von allen erfolgreich durchgeführte Übung, belohnt: Eine weibliche Schildkröte begleitete uns während des ganzen Tauchgangs. Zum Abschluss setzten einige Gruppen noch eine Boje.

Wie gestern war das Mittagessen, welches wir in der Pause an Bord zu uns nahmen, äußerst lecker und reichhaltig. Danach hielt Heike ein kurzes Medizinreferat und Theo präsentierte uns Knotenkunde.

2. Tauchgang Üc Kaya -Das Wrack ist weg…
Nachmittags suchten wir den Tauchplatz Üc Kaya auf und mussten feststellen, dass das erst neulich versenkte Wrack schon wieder verschwunden ist, da es um knapp 20 Meter abgerutscht ist…
Nichtsdestotrotz hatten wir einen schönen Tauchgang „Orientierung ohne technische Hilfsmittel“, wobei wir viele Amphoren, Seegurken, Seenadeln und weitere kleine Besonderheiten gesichtet haben.  

Kurze Zeit später waren wir schon wieder im Hafen und jeder packte beim Entladen der Mavi mit an. Anschließend trafen wir uns  im Hotel um gemeinsam die Tauchgangsprotokolle zu schreiben.  Aufgrund des morgen auf dem Plan stehenden Apnoetauchgangs mit Palsteg binden, wurde am frühen Abend Knotenkunde an allen Ecken und Enden des Hotels geübt.

Die Tagesempfehlung unserer Ärztin Heike: Bei der Hitze tut ab und zu eine kalte Dusche gut!

Mal schauen, was uns morgen erwartet!  

 

Text: Michael, Gulhan, Alida und Philipp; Bilder: Theo



03.09.2012 - Dritter Tag

Der dritte Ausbildungstag startete etwas unterschiedlich, da zunächst einige Apnoe-Abnahmen  stattfanden. Unter Hilfestellung von Thomas Mayar (Apnoe-TLP) bauten die TL2-Anwärter den Apnoe-Parcours auf. Dieser bestand aus einer Tieftauchübung auf 15m und aus 25 m Streckentauchen in 5 m Tiefe. Am Ende dieser Strecke konnten die TL-Anwärter demonstrieren, dass die Luftreserven zusätzlich  für einen Palstek ausreichten.  Jeder Apnoeist wurde während der Übungen von seinem Partner und zusätzlich von Thomas Mayar gesichert.


Der erste Tauchgang  fand am Tauchplatz Coban Burnu statt. Hier tauchten die Gruppen durch einen Kamin , welcher von einem großen Neptunschleier bewachsen war. Kurz danach konnten die Gruppen eine große Grotte erkunden. Da das Wasser in der Grotte glasklar war, konnten sich die Gruppenmitglieder trotz Dunkelheit mit den mitgebrachten Lampen problemlos verständigen. Die Grottendecke bestand aus porösem Stein, weshalb man beim anschließenden Aufstieg durch einen wunderschönen Blasenvorhang tauchen konnte. Während des gesamten Tauchgangs waren die TL-Anwärter aufgefordert Ihr Luftmanagement zu üben und zu perfektionieren.

Nachdem sich alle an Bord mit dem reichhaltigen Mittagessen gesättigt hatten, wurden durch Theo Konken einige Rettungsmethoden vorgeführt und danach von den Gruppen geübt.

Die Mavi fuhr zum zweiten Tauchgang den Tauchplatz Oasis an. Dieser besteht aus einem sternförmigen Riff und einem versunkenen Tauchboot. Daran konnte man wunderbar analysieren, warum offenes Grillen an Board oftmals keine gute Idee ist. Glücklicherweise hat somit ein gigantischer Zackenbarsch eine neue Heimat unterhalb des Kiels gefunden. Die Ausbilder haben sich nach aller Kraft bemüht, diesen Tauchgang unterhaltsam mit „Fuchsjagden“ zu gestalten. Hierbei wird durch den Ausbilder ein Taucher der hinteren Gruppe bestimmt, welcher mit Atemregler in der Hand zur vorderen Gruppe taucht und dort um Luftspende bittet. Nach mehreren Jagden war nun die ganze Gruppe gefordert in einer fast gleichförmigen Umgebung das Boot sicher wiederzufinden.


Text: Michael Kunze; Bilder: Theo Konken

 


Vierter Tag – Der Welpenschutz endet (04.09.2012)

Schon beim Frühstück war eine leicht erhöhte Geschäftigkeit unter den Teilnehmern zu erkennen, schließlich sollte nach einem weiteren Vorbereitungstauchgang am Vormittag der Ernst des Lebens beginnen – mit dem ersten Prüfungstauchgang am Nachmittag.

Auch Poseidon wollte seinen Teil dazu beitragen, unsere Aufmerksamkeit zu schärfen: Wenngleich wir Tauchplatz 1, Sarlot Adosi Duvar, fast für uns alleine hatten, so waren die Bedingungen durch außergewöhnlich starke Strömung anspruchsvoller als an allen Tagen zuvor. Hier war also der SPORT-Taucher in uns gefordert! Die Ausbildungsgruppen mussten flexibel auf die Bedingungen reagieren und neben den Übungen auch eine disziplinierte Gruppenleistung zeigen. Auch von den Ausbildern als Gesamtverantwortliche war erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Letztendlich waren sich nach dem Auftauchen aber alle einig, um eine interessante und insgesamt schöne Erfahrung reicher zu sein.
Den Nachschlag beim folgenden Mittagstisch hatten wir uns jedenfalls redlich verdient!


Nach zwei kurzweiligen und gut dargebrachten Referaten zum Thema „Sicherheit an Bord“ und „Briefing“ war es nun an uns, den ersten Prüfungstauchgang zu bestehen. Auf dem Plan stand eine Rettungsübung am Tauchplatz DC3-Wrack, ein Flugzeug, dass den meisten besser als „Rosinenbomber“ bekannt sein dürfte. Unter Wasser wurde uns die fachgerechte Rettung und Verbringung eines Verunfallten an die Oberfläche abverlangt. Der folgende sicher und schnell durchzuführende Transport des Verunfallten zum Boot verlangte uns wiedereinmal Kondition und echte Teamarbeit ab.


Zurück an Bord war das allgemeine Bestehen der Prüfung sicher nur zur Hälfte für die freudigen Gesichter der Teilnehmer verantwortlich – denn ganz nebenbei durften wir auch einen wunderschönen Tauchgang verzeichnen, mit Sichtung einer Schildkröte, Sepien und Betauchen des wunderbar erhaltenen Flugzeugwracks.


Heikes Medizintip des Tages: Ein Mittagsschlaf gibt dem Taucher neue Kraft! (Wir werden dies beherzigen, sobald die Prüfungen vorbei sind!)

Die Spiele haben begonnen, die Prüfungen sind gestartet – aber schon morgen ist Bergfest, wenn wir die erste Hälfte der Prüfungen absolviert haben werden.

Text: Natalie und Rene Gielen; Bilder: Theo Konken


05.09.2012 - Das große Treffen

Heute ging es als erstes zum Tauchplatz „Assi Island“; und als wir ankamen mussten wir feststellen, dass eine starke Strömung vorhanden war. Deshalb erfolgte der Einstieg heute mit negativer Tarierung, die wir vorher den Ausbildern sei Dank, geprobt hatten.
Auf knapp 40+ Metern begann der Aufstieg unter Wechselatmung im Strömungsschatten der kleinen Insel, wobei auf 25 Metern der Wechsel der Aufgaben erfolgte.

Auf dem Foto wird der Sicherheitsstopp der gesamten Mannschaft gezeigt, zu dem wir uns auf 5 Metern rein zufällig zeitgleich im Strömungsschatten trafen. Der Weg zum Boot dagegen war ein regelrechter Spießroutenlauf, da wir auf dem kurzen Wegstück der vollen Strömung ausgesetzt waren, jedoch erreichten alle Gruppen das Boot unbeschadet und zufrieden.

Nach dem Debriefing erwartete uns ein weiteres schmackhaftes Mittagessen an Bord der Mavi, anschließend absolvierten einige Teilnehmer erfolgreich den medizinischen Teil der Tauchlehrertheorieprüfung.

Unser zweiter Tauchplatz „El Cove“ lag glücklicherweise nicht im direkten Strömungsverlauf, so dass wir zumindest anfänglich einen entspannten Tauchgang genießen konnten. Auch die Übung „Orientierung ohne technische Hilfsmittel“ bereitete uns heute nur kleinere Probleme, so dass alle Teilnehmer das Wasser mit einem guten Gefühl verlassen konnten.

Als letzten Tagespunkt stand noch das Apnoe- Zeittauchen aus, 90 Sekunden waren gefordert, was wir alle ausreichend erfüllen konnten.

Medizinischer Tagestipp von unserer Ärztin Heike: „Gib mir meine Salbe zurück!“

Euer Küken Philipp   

Text: Philpp; Bilder: Theo


Jäger des verlorenen Wracks (06.09.2012)

Die Prüfungstauchgänge vier und fünf standen heute auf dem Plan, und den Teilnehmern war bereits morgens anzumerken, dass eine gewisse Gewöhnung an die Prüfungssituation stattgefunden hatte – verglichen mit den beiden Vortagen wirkten alle zwar hoch konzentriert, aber schon deutlich entspannter. Alle waren nach fünf Tagen an die Routine an Bord gewöhnt, und die bei allen Teilnehmern ja schon im Vorfeld vorhandene taucherische Sicherheit wurde kaum noch von Prüfungsstress überlagert. Beste Voraussetzungen also für den bevorstehenden Wracktauchgang!

Aufgabe des Vormittags war es, das „Coast Gard Wreck“ zu finden. Dieses knapp 29 m lange ehemalige Kanonenboot, gebaut auf einer deutschen Werft, war zuletzt für die Küstenwache im Einsatz und wurde 2011 auf rund 20 m als Tauchattraktion versenkt. Leider – oder in unserem Falle: glücklicherweise – rutschte es während eines Sturms Mitte 2012 auf 42 m ab und war somit ein ideales Ziel für einen anspruchsvollen Prüfungstauchgang mit freiem Abstieg auf die Zieltiefe. Das Auffinden des Wracks war jedoch nicht jedermann vergönnt, nur eine kleine Schar an Tauchern wurde für ihre Hartnäckigkeit belohnt. So konnten zumindest zwei Gruppen von der gegenwärtigen Lage und dem Zustand berichten, wenngleich die verbleibende Luft und bereits einsetzende Dekopflicht nur eine kurze Verweildauer erlaubten. Die Aufgabe „Zählen der Schiffsschrauben“ jedenfalls war ein leichtes Unterfangen: es sind keine mehr vorhanden. Der deutlichen Schleifspur, welches das Abrutschen hinterlassen hatte, konnte während des Austauchens gefolgt werden, die umgebende Felsformationen und versunkenen Amphoren wurden natürlich währenddessen gründlich auf marines Leben untersucht. Ein spannender Tauchgang also für uns alle!

Am Nachmittag stand einmal mehr die „Fuchsjagd“ auf dem Programm – während eines Tauchgangs am „Mavi-Wreck“ sollten die Prüflinge zeigen, dass sie die „Keine-Luft“-Situation konditionell und mental beherrschen. Zu diesem Zweck sollte sich eine Zweiergruppe hinter die erste zurückfallen lassen. Auf Zeichen des Ausbilders war sodann die Strecke zu einem der Vordermänner ohne Atemregler zu bewältigen, um von diesem eine schnelle und fachgerechte Luftspende zu erhalten. Hier zahlte sich das Training der vergangenen Tage aus, und wir konnten zügig dazu übergehen, den Tauchplatz zu genießen. Große Fischschwärme umrundeten uns im Flachwasserbereich und ein Gruppenfoto mit VDST-Flagge, für das sich auch eine kleine Muräne einreihen zu wollen schien, sorgte noch einmal für Spaß und Vergnügen unter Wasser.


Dr. Heikes Medizintip des Tages: Spanten am Schiff können gefährlich in die Zehen beissen!

Morgen folgt schon der letzte Tauchtag, und wenngleich alle sich auf das hoffentlich erfolgreiche Ende der Prüfungen freuen, so kommt doch fast schon ein bisschen Wehmut auf!

Text: Rene und Natali;
Bilder: Thomas Mayar


07.09.2012 - Ein Tag mit zwei echten Herausforderungen

Nicht nur, dass heute unser letzter Prüfungstauchgang mit Übungen anstand, es galt auch die am Camel Reef beheimateten Zackenbarsche zu finden, was der Truppe außerordentlich gut gelang. Nachdem der größte Zacki in unserer Gegenwart seinen Mittagsschlaf einläutete, wandte sich die gesamte Gruppe, um ihn nicht weiter zu stören, der herbeigleitenden Schildkröte zu. Nach dem vergnüglichen Austauchen ging es hinauf aufs Boot.  Danach ging es zum Ankerplatz DC- 3 zum Mittagessen. Es folgte die große Prüferkonferenz, in deren Anschluss der Lehrgangsleiter Norbert Wotte das Bestehen aller Prüflinge verkündete. Obwohl noch helllichter Tag gingen urplötzlich 15 neue Sterne am VDST Himmel auf. Das Ergebnis des obligatorischen A-Bomben- Wettbewerbes steht noch aus.

Schade, keine weiteren Tauchgänge in dieser Woche, dafür aber endlich relaxen.

Tagestipp unserer Ärztin Heike: Bei zu heftigem Sprungverhalten hilft Ringelblumensalbe.


Text: Michael und Ursula; Bilder: Theo


Gratulation

Wir gratulieren zur bestandenen Tauchlehrerpraxisprüfung:


  • Andreas Patz (TL 1)
  • Christian M. Pauser (TL 1)
  • Georg Wielenberg (TL 1)
  • Gülhan Akbaht (TL 2)
  • Hartmut Walk (TL 1)
  • Markus Tollmann (TL 1)
  • Michael Kunze (TL 1)
  • Michael Schwiperich (TL 2)
  • Natalie Gielen TL 1)
  • Peter Prüser (TL 1)
  • Philipp Selentin (TL 1)
  • René Gielen (TL 1)
  • Sebastian Höft (TL 1)
  • Thomas Schrandt (TL 1)
  • Ursula Bracklo (TL 1)