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Tauchausbildung

Impressionen Tauchlehrer-Prüfung - Rosas

Hier einige Eindrücke von der Tauchlehrerausbildung und Prüfung des Tauchsportverbandes NRW in Rosas vom 02. - 11.06.2012.


Erster Tag (03.06.2012)

TL1-Prüfung des TSV NRW unter Leitung von Peter Bredebusch.

Mein Name ist Adam vom Tauchclub TSC Kaarst und heute beginnt meine Ausbildung zum TL*, natürlich sind noch 17 weitere Mitstreiter, zwei TL3-Anwärter  und die sechs Ausbilder dabei.

Beim Frühstück sind wir alle leicht aufgeregt. Es erwartet uns die erste Hürde, die ABC und Apnoe Übungen. Aber als erstes  müssen wir das Boot Coral Una der Tauchbasis CIR Rosas mit unserer Ausrüstung beladen. Es sind für alle von uns ungewohnte Organisationsaufgaben.
Aber alles ist verstaut und keiner hat etwas vergessen!
Nun stellt sich heraus, dass wir nicht umsonst aufgeregt sind, die Übungen können doch nicht als selbstverständlich genommen werden.
Der Nachmittag kommt und damit der erste Ausbildungstauchgang. Endlich ins Wasser!! WNR-Reflex, Bleicheck und Tauchen ohne Maske.
Bei leichter Briese sind alle vorschriftsmäßig vom Boot und ab in die Tiefe!
Nach knapp 40 Minuten kommen nacheinander alle zufrieden wieder an die Oberfläche. Nicht einmal das regnerische Wetter an der Costa Brava kann die Hochstimmung trüben.
Zurück aufs Boot, zur Basis, Nachbriefing, Tagesrückblick und ab ins Hotel…

Der erste Tag ist überstanden.

Adam


Zweiter Tag (04.06.2012)

Allmählich kommen meine Mitstreiter und ich zur Ruhe. Das Beladen und Entladen des Bootes bekommt Züge der Routinearbeit und alle wissen was sie erwartet.

Heute Morgen ist der freie Aufstieg ohne Flossenbenutzung aus 40 Metern Tiefe dran. Alles verstaut auf dem Boot und wir legen ab, da passiert es … dramatische Szenen des Abschiedes zur See. Die mitgereisten Ehefrauen verabschieden uns von der Pier aus. Uns allen wurde warm ums Herz.
Beim heutigen Tieftauchgang sind alle hoch konzentriert, es gilt die Übung zügig und vor allem mit einer guten Sicherung zu absolvieren.

Der Nachmittagstauchgang mit den Übungen zur Anfängerausbildung, hier kommt unsere zukünftige Ausbildungsarbeit zum Tragen, WNR- Check, Tariercheck, Maske ausblasen im Freigewässer. Welche Besonderheiten sind bei der Ausbildung der Anfänger im Freigewässer zu beachten, hier zahlt sich unsere gründliche Vorbereitung aus.

Wir werden immer eingespielter, diese Ausfahrt klappt reibungslos. Nach der zügigen Ausführung unserer Übungen, haben wir noch Zeit einen kurzen Erlebnistauchgang zu machen. Es ist eine der raren Möglichkeiten die wunderschöne Unterwasserlandschaft, sowie die Fauna und Flora zu genießen. Mit breitem Grinsen im Gesicht fahren wir zurück ans Land und dann das Nachbriefing.

Das Wetter wird langsam besser, für morgen ist uns Sonne versprochen worden.

Adam


Der dritte Ausbildungstag (05.06.2012)

Strahlender Sonnenschein, wie versprochen!
Heute Mittag lassen wir unter uns den heutigen Ausbildungstauchgang Revue passieren, Aufstieg aus 40 m  mit Wechselatmung. Jeder berichtet von seinen Erlebnissen, was war gut, was ist nicht so gut gelaufen, wo hatten die Ausbilder Verbesserungspotential gesehen.
Alle Gruppen mussten eine kurze Strecke zum Boot zurück Schnorcheln, wir hatten heute das erste Mal Strömung und hatten sie wohl alle unterschätzt.
Dann gab es eine nette Abwechslung an Bord, eine Gruppe spanischer Biologiestudenten entnahm Proben vom Meeresgrund und sammelten Kleinstlebewesen. Es war interessant, ihnen bei der Arbeit zuzuschauen.

Heute Abend folgt ein Nachttauchgang, den wir nachmittags als Spezialkurs ausgearbeitet hatten.
23.45 Uhr, wir sind wieder im Hotel. Was soll man zu diesem Tauchgang sagen? Oktopoden, Langusten, Krebse, Schnecken, Feuerkopffische, Conger,….
Das Alles und noch viel mehr, zum krönendem Abschluss ein wunderschöner Mondaufgang am wolkenlosen Horizont.
Meine Gruppe wurde von dem TL3 Eva Selic begleitet und ich Adam bin der einzige, der unter Wasser etwas überreicht bekommen hat. Einen Apfel. Müde aber glücklich begeben wir uns alle auf unsere Zimmer.

Morgen Vormittag erwartet uns der nächste tiefe Tauchgang.

Adam


Der vierte Ausbildungstag (06.06.2012)

Es ist unser letzter Ausbildungstag, ab Morgen beginnen die Prüfungstauchgänge und damit der Ernst der Veranstaltung.

Heute Vormittag haben wir einen Tauchgang 40m + gemacht. Nach dem Erreichen der Tiefe haben wir von den Ausbildern gestellte Aufgaben ausgeführt, um unsere geistige Fitness auf dieser Tiefe unter N2 Einwirkung zu testen. Nach dem meine zwei Buddies und ich die Maske ausgeblasen und einen Palstek gesteckt haben, hat auch der erste Computer Deco angezeigt. Dann zügig Austauchen, Decostopps einhalten und Boje setzen. Es ist eine interessante Erfahrung für uns fest zu stellen, wie sich die große Tiefe auf unsere mentale Leistungsfähigkeit auswirkt.

Heute Nachmittag, vor unserem zweiten Tauchgang, habe ich mich mit unserer einzigen Kandidatin in der Gruppe unterhalten, Petra. Sie kommt aus dem Kölner Tauchclub Rennania e.V., sie berichtet heute über unseren Nachmittagstauchgang.

Heute Nachmittag stand unser letzter Ausbildungstauchgang, „Rettung eines verunfallten Gerätetauchers mit Ausbildungscharakter“ auf dem Programm. Nachdem wir bei schönstem Wetter, das uns ja auch versprochen worden war, unseren Tauchplatz erreicht hatten, folgten Briefing und Buddycheck mit besonderem Augenmerk auf die Tariereinheit der „potenziellen Verunfallten“. Im Wasser suchten wir zügig die vorgegebene Übungstiefe von 10m auf und demonstrierten nacheinander an unseren jeweiligen Partnern die Rettungsübung mit sehr klarer Demonstration der jeweiligen Handgriffe. Danach hatten wir noch Zeit für einen schönen und entspannten Tauchgang, bevor wir zum Ende des Tauchgangs noch einmal einen „Verunfallten“ bis zur Wasseroberfläche retteten und bis zum Boot transportierten. Wieder an Bord empfing uns unser Taucharzt „Kalli“ mit der Aufgabe, die Notfallmaßnahmen an unserem „verunfallten“ Tauchpartner zu demonstrieren. Danach übten wir die Rettung ins Boot über die Leiter, sowie mittels Rettungsstek über die Bordwand.

Für uns sehr lehrreiche Übungen, wann hat mach schon einmal die Gelegenheit, seinen Tauchpartner eine Bootsleiter hinaufzutragen oder ihn mittels einer Leine an Bord zu ziehen!

Viele Grüße
Petra & Adam


Der erste Prüfungstag (07.06.2012)

Der erste Prüfungstauchgang, „Aufstieg unter Wechselatmung aus 40 Metern“, der TLvD erklärte uns den Ablauf des Vormittags.

Zuvor war es relativ still beim Frühstück, alle sind leicht angespannt und hoch konzentriert. Man sieht, dass jeder diese Übung noch mal im Kopf durchgeht.

Treffen an der Tauchbasis, Vorbriefing, zum Boot und hinauf aufs Meer. Das sonnige Wetter von gestern ist passe, dicke Nebelschwaden bedecken das Meer. Alle direkten Vorbereitungen wie Briefings und das Anziehen verlaufen ruhig und ungewohnt still.

Wieder am Bord sind alle gespannt auf die Beurteilungen durch die Ausbilder. Erst nach den Nachbriefings tritt die Entspannung ein und zurück am Pier hört man endlich das gewohnte Lachen der letzten Tage.

Nachdem die Tauchsachen von Bord geschafft wurden, zeigte uns Ausbilder Reiner wie man einen langen Tampen fachgerecht aufschießt und zu einem Bunsch zusammensteckt.

 

Der Nachmittag, unser zweiter Prüfungstauchgang, „Rettung eines verunfallten Tauchers aus 15 Metern mit Ausbildungscharakter“. Mein Gruppenführer ist Marc von dem Tauchsport Club Mülheim. Er wird uns heute seine Eindrücke beschreiben.

 

„Nach einer kurzen Überfahrt, die aber aufgrund des Wellenganges heftiger verläuft als man es die letzten Tage gewohnt war, kamen wir am Tauchplatz an. Das Briefing ist kurz und wir schmeißen uns in Schale. Anschließend nehmen wir unsere Position als Sicherungsgruppe ein. Nachdem wir alle Gruppen vom Boot „geschubst“ haben, können wir ins kühle Nass. Der Tauchplatz besteht aus Seegras, Sand und Seegras. Die Übung verläuft recht gut, so dass wir uns …. Seegras ansehen können. Als wir einen Felsen finden, entdecken wir noch einen großen Krebs, leider ist allerdings der Sicherheitsstopp schon rum, so dass wir die Rettung an die Oberfläche fortsetzen dürfen. Der Transport zum Boot geht reibungslos von statten. Wir befreien Adam aus seinem Jacket (schwieriger ist das wieder Anziehen) und können wieder an Bord gehen.“

Viele Grüße
Marc & Adam.


Zweiter Prüfungstag (08.06.2012)

Heute Morgen bin ich der Gruppenführer der Tauchgruppe 4 und unsere Aufgabe ist „Aufstieg aus 40 Meter ohne Flossenbenutzung“. Meine Tauchpartner sind Martin vom TSC Schwelm und Jürgen vom TSC Dortmund, unser Prüfer TL 3 Jochen. Zusätzlich begleitet uns Andreas, ein Assistent aus Berlin.
Die Anfangsnervosität hat sich ein wenig gelegt, wir briefen in unserem Team, ziehen uns zügig um und sind als erste Gruppe im Wasser. Zügig geht es auf 40 Meter, dort beginnt die Übung. Alles klappt wie gebrieft, man sieht Jochens Lächeln hinter seinem Automaten.
Danach besteht meine Aufgabe darin, die Gruppe zurück zum Boot zu bringen. Nach vorbildlichem Setzen der Boje tauchen wir auf, leider stellt sich raus, dass die Strömung uns weiter versetzt hat als gedacht. Das heißt für uns geschlossen als Gruppe zurück zum Boot zu schnorcheln, ein Schicksal, das auch die anderen Gruppen ereilt.
Zurück auf dem Boot, die Hälfte der Prüfungen geschafft.

Heute Nachmittag steht „der erster Ausbildungstauchgang mit einem DTSA* Schüler“ auf dem Programm. Dirk von den Herner Sport-Tauchern ist mein Partner. Er wird uns jetzt über seine Eindrücke berichten.

Trotz des stärkeren Seegangs sind wir zügig ins Wasser gekommen, der Tramontana weht seit gestern über die Costa Brava.
Wir finden in einer kleinen Bucht die geeignete Übungsstelle. Ich spiele den Tauchschüler, meine Mitstreiter die Ausbilder. An der Oberfläche wird bei mir der Wasser-Nase-Reflex überprüft und der Bleicheck ausbildungsgerecht durchgeführt. Anschließend tauchen wir auf eine Übungsfläche in fünf Meter Tiefe ab. Dort führt Christian aus Köln mit mir in methodischer Reihe das Masken abnehmen und ausblasen durch. Nach dieser erfolgreichen Übung haben Mathias vom TSC Mülheim und Adam vom TSC Kaarst die Übungen „Atemregler aus dem Mund nehmen und Wechselatmung durch führen“ als Aufgabe. Auch diese werden sehr anschaulich und lehrreich dargestellt. Anschließend haben wir noch einen entspannten Tauchgang über Seegraswiesen durch Flora und Fauna des Mittelmeers. Nach 30 Minuten tauchen wir in der Nähe des Bootes auf. Beim anschließenden Nachbriefing gibt es kaum Kritikpunkte von unserem Prüfer TL 4 Reiner.

Wir freuen uns auf unsere letzten Prüfungstauchgänge am nächsten Tag.

Viele Grüße aus Roses
Dirk und Adam.


Dritter Prüfungstag (09.06.2012)

Der letzte Tag der Ausbildung / Prüfung unserer TSV NRW Veranstaltung ist angebrochen.

Der letzte tiefere Tauchgang steht heute morgen an, die Ausbilder haben zwei Aufgabenstellungen miteinander kombiniert und wir sollen auf 40+ m Tiefe Aufgaben lösen, anschließen mit Luftmanagement austauchen und alle mit 50 bar Restdruck zum Schiff kommen. Der zweite Teil der Aufgabe ist, es soll ein schöner und erlebnisreicher Tauchgang werden.
Das Schiff wird von der Crew an der Steilwand fest gemacht, die Gruppen gehen ins Wasser und die Felsenspitze wird angepeilt, um das Riff in 35 m Tiefe zu treffen. Zwischenzeitlich ist die Mooringleine des Schiffes gebrochen, da immer noch letzte Böen des Tramontana-Windes über uns hinweg wehen. 
Wir lassen uns auf die Tiefe hinabgleiten und treffen das Riff, rote und gelbe Gorgonien säumen das Riff bis in 42 m Tiefe. Nach der Konzentrationsübung steigen wir am Riff langsam unter dem geforderten Luftmanagement auf und genießen die Eindrücke. Anschließend erfolgen das Nachbriefing und die Mittagspause.

Der Nachmittagstauchgang wird von Dirk geschildert, Dirk ist Mitglied im Tauchverein Aquanauten-Dahl.
Jetzt steht die Übung „Fuchsjagd“ an, die Tauchgruppe wird in zwei Untergruppen aufgeteilt, die im Abstand von 10 m hintereinander hertauchen.
Auf das Zeichen des Ausbilders simuliert ein Mitglied der hinteren Gruppe eine Luftnotsituation und taucht mit dem Atemregler in der Hand zu der ersten Gruppe. Hier folgt das Zeichen „Ich habe keine Luft mehr“ und es erfolgt die Luftspende über den Hauptatemreglern. Anschließend werden die Positionen im roulierenden System gewechselt bis alle Teilnehmer Luftspender und Luftnehmer waren.

Die Stimmung an Bord ist ausgelassen, der letzte Tauchgang ist geschafft, alle sind zufrieden und erleichtert.

 

Dirk und Adam.


Der Abschlussabend in Rosas (10.06.2012)

Der Abschlussabend steht vor der Tür, der VDST kann auf 18 neue Tauchlehrer * im TSV NRW zählen, alle Teilnehmer haben die Praxisprüfung bestanden und erhalten von Peter Bredebusch ihre Urkunden. Der Basisleiter David Falco Rodriguez absolvierte sein Cross- Over zum VDST- TL**.

Die neuen Tauchlehrer fordern ihre Ausbilder auch gleich in vier Disziplinen heraus  und stellen den Teamgeist und die Koordinationsfähigkeit der Prüfungskommission auf die Probe.
Bei dem anschließenden netten Beisammensein ist allen anzumerken, dass der Stress der letzten Woche langsam abfällt.

Der neue Sachabteilungsleiter Medizin „Dr. Kalli“ hatte in den letzten Tagen außer leichten Symptomen der Seekrankheit und einigen grippalen Infekten keine medizinischen Herausforderungen zu bewältigen.

Die Tauchausbildungskommission des TSV NRW gratuliert den neuen Tauchlehrern und wünscht viel Spaß bei der neuen Herausforderung.


Reiner Kuffemann
Ressort Kommunikation